Bei den Temperaturen heute wähnte man sich im Frühling, und der Rohkompost aus Lama- und Alpakasmist muss aufs Feld verbracht werden. Es gibt Düngevorschriften, die alles Ausbringen von Dünger, also auch das Ausbringen von Kompost (auch Lama- und Alpakamistkompost!) regeln. Im Moment wird der Kompost auf scheibtruhengroßen Haufen auf der Wiese zwischengelagert, um Platz zu schaffen für neue Komposthaufen, die ich aus Schichten von purem Lama- und Alpakamist und Schichten aus Heu aufsetze. Im Mai, wenn Scherzeit ist, verwende ich auch Lama- oder Alpakawolle, die nicht zur Verarbeitung geeignet ist, als Schicht; im Winter schütte ich Holzasche aus Haushalten, die kein Bauholz verheizen, sondern etwa reines heimisches Erlen-, Fichten- oder Buchenholz, in dünnen Schichten dazwischen. Es ist immer wieder interessant, beim Umsetzen der Kompostmiete (also das Umschichten bzw. Umschaufeln, um neuen Sauerstoff in das Substrat zu bringen) das Verhalten der verschiedenen Substrate und die Dauer der Verrottung der verschiedenen Materialien zu beobachten. Es gibt leider auch regnerische Zeiten, da hilft man sich gegen die aufweichenden Böden und Wege, die die Lamas und Alpakas begehen, mit mehr oder weniger strukturiertem Hackgut. Jedoch wird man sich an gröberes Hackgut lange Zeit erinnern, wenn es beim Umsetzen der Kompostmieten wieder und wieder zu Tage tritt. Holz ist ein schwieriger Partner beim Kompostieren, Asche hingegen ein wertvoller, der den Lama- und Alpakamistkompost noch mehr aufwertet, ja sogar perfektioniert. Die Nähr- und Mineralstoffzusammensetzung von Lama- und Alpakamistkompost variiert mit den verwendeten Substraten; nie jedoch kann ein im Kreislauf des Umbaues von Dung zum Kompost fehlendes Mineral ersetzt werden, außer mit Zugabe von Asche. Dann entspricht die Zusammensetzung ungefähr der Qualität von Guanodünger.
Produzent des Lama- und Alpakamistkompostes: Regenwurm